Quer durch den Wald in Egg/Steinebuch

Auf alten Rückewegen in den modernen Waldbau – spannend, facettenreich und verbindend:

Eine große Gruppe von Waldinteressierten aller Altersgruppen folgten der Einladung von Waldaufseher Rafael Fetz und unserer Ortsgruppe Egg, um am 02.06.2024 in den einzigen zwei trockenen Stunden des Tages genau dort zu wandern, wo einst Fuhrmänner das Holz lieferten und für uns Menschen früher wichtige Lebensadern verliefen. Parallel hatte eine bunte Kinderschaar viel Spaß im Wald, lernte spielerisch von der erfahrenen Waldpädagogin Nadine Gröner spannendes zu Wildtieren und dem richtigen Verhalten der Menschen im Wald.

Die alte Form der Pferderückung wurde zu Beginn der Runde bei einer imposanten Eibe wieder lebendig.

Mitten in einem besonders schönen Plentawaldstück betonte Rafael Fetz den hohen Nutzen dieser Art der Waldbewirtschaftung. Er wurde durch Peter Nenning ergänzt, der nicht nur die momentane Marktsituation und den Vermarktungsablauf im Falle einer Waldbewirtschaftung durch den Waldverband schilderte, sondern vor allem klar machte, dass für einen intakten Plentawald zur gezielten Waldbewirtschaftung auch eine wald- und wildorientierte Jagdbewirtschaftung gehört – in der Wild und Mensch, also auch die respektvolle Freizeitnutzung des Waldes, Platz haben.

Theodor Lang, ein Zeitzeuge, der selbst erlebt hat, wie Holz und Heu mit Pferden auf diesen alten Wegen ins Tal gebracht worden sind, lies die Vergangenheit auferstehen, während die heutige Erschließung gut sichtbar vor uns lag.

Die Verjüngung eines Waldstückes nach intensiver Waldbewirtschaftung mittels Seilkran zeigte dann eindrücklich, wie wichtig Licht für die Verjüngung und wie wichtig die Verjüngung für den Wald ist. Der Hinweis, dass die Wälder von Egg dringend stark verjüngt werden sollten, damit vor allem deren Schutzwirkung auch in Zukunft intakt bleibt, hätte nicht besser platziert werden können!

Der Waldrand war in der Folge der ideale Ort, von Imker Klaus Fink umfassend zu den Bienen, zur Entstehung von Waldhonig, dem jahrelangen Warten auf eine erfolgreiche Waldtracht informiert zu werden. Und was blühende Waldränder und das Wetter dazu beitragen können.

Abgerundet wurde der spannende offizielle Teil von Obmann Klaus Schwarz, der einen Überblick über die Aufgaben des Waldvereins gab, der aber vor allem betonte, wie wichtig die Waldbesitzer und deren Entscheidungen für die Zukunft des Waldes sind.

Ein gemütlicher Ausklang mit regem Austausch bei einem feinen Briend und Käsesuppe bei Metzler-Käse-Molke schloss diesen sehr eindrücklichen Nachmittag gebührend ab.

Sylvia Rickmann, 26.06.2024

Zeitzeuge Theodor Lang schildert Vergangenes, links von ihm Peter Nenning vom Vorarlberger Waldverband und aktiver Jäger in diesem Jagdrevier, rechts Waldaufseher und Initiator der Waldbegehung Rafael Fetz
So viel Spaß kann Arbeit machen …
Imker Klaus Fink und Waldvereinsobmann Klaus Schwarz